Infomationen zu der Dunstabzugshaube
Wer kennt das Problem nicht? Jeder, der ab und zu kocht, hat sicher dieselben Erfahrungen gemacht: es entstehen Dampfwolken, die Gerüche und Fetttröpfchen enthalten (im Fachjargon: Wrasen). Diese ziehen anschließend durch die Küche und weiter durch die ganze Wohnung, was das gesamte Kocherlebnis negativ beeinflusst. Doch nicht nur das. Öl und Fett legen sich auf Wänden, Stoffen von Möbeln, Gardinen und Böden an und bilden eine klebrige Schicht.
So kann es laufen, muss es aber nicht. Eine Erfindung, die für manche Hausfrauen wohl gleich nach dem Staubsauger oder dem Geschirrspüler kommt, schafft Abhilfe: die Dunstabzugshaube.
Historisches zur Dunstabzugshaube
Dazu erst einmal ein kleiner Rückblick. So wie viele Elektrogeräte waren auch Dunstabzugshauben vor einigen Jahrezehnten noch alles andere als selbstverständlich. Den ersten Schritt machte die Firma Vent-A-Hood aus Dallas, Texas. In den 1940er Jahre erst brachte sie die erste Dunstabzugshaube für den Hausgebrauch auf den Küchenmarkt. Die Magic Lung, zu Deutsch „magische Lunge“, sorgte damals für eine Sensation im Gebiet Küchenlüftung. Obwohl es sich bei diesem ersten Modell mehr um einen Kamin mit mechanischer Verstärkung handelte, fand die neue Erfindung schnell Anklang. Aus Amerika kam sie auch nach Europa und wurde hier nach und nach von verschiedenen traditionsreichen Unternehmen weiterentwickelt.
Und wie funktioniert die Dunstabzugshaube heute?
Das Grundprinzip ist natürlich bis heute gleichgeblieben. Doch die Ausführung lässt sich nicht vergleichen, nicht einmal mit Modellen von vor zwanzig, dreißig Jahren. Wie in so vielen anderen Bereichen auch, hat bei Dunstabzugshauben erst in den letzten Jahren ein Wandel stattgefunden: weg von rein funktionellen Geräten mit größtenteils mechanischen Bauteilen hin zu edlen, computergesteuerten Designermodellen mit allerlei technologischem Schnickschnack.
Doch nun zur genauen Funktionsweise moderner Dunstabzugshauben. Dazu muss man wissen, dass im Universum der Dunstabzugshauben zwei Geschlechter existieren. Man unterscheidet die Betriebsarten Abluft und Umluft, jede mit ihren Vor- und Nachteilen. Die Ablufthaube funktioniert denkbar einfach: Luft wird angesaugt und durch einen Abluftkanal nach außen geleitet. Damit die angesaugten Dampf-Fett-Wolken nicht die Abluftröhre mit der Zeit verstopfen, ist auch noch ein Fettfilter im Einsatz.
Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass wirklich die gesamte „kontaminierte“ Luft genommen und nach außen geleitet wird. Sie erzielt daher eine größere Effizienz als die Umlufthauben. Störend empfinden viele den Aufwand der mit dem Einbau verbunden ist (Mauerdurchbruch und alles was dazugehört). Dem gegenüber steht die Umlufthaube. Hier wird der Wrasen angesaugt, gefiltert und gereinigt und anschließend wieder in den Raum zurückgeleitet. Hauptvorteil: einfache Installation und Energieeinsparung (im Winter wird die Wärme nicht nach außen geblasen). Nachteilig ist, dass die Feuchtigkeit nicht den Raum verlässt und somit vermutlich Lüften notwendig ist. Das ist auch bei der Nutzung eines Dampfgarers wichtig.
Welche Bauart ist geeignet?
Wesentlich mehr Auswahl gibt es bei der Bauart. Da eigentlich jede Bauart für Umluft- oder Abluftbetrieb erhältlich ist, sollte man sich beim Kauf wohl zuerst für die geeignete Bauart entscheiden und erst dann, ob man das Umluft oder das Abluft Modell möchte. Es folgt ein kurzer Überblick aller gängigen Bauarten.
Wandhauben
Der Klassiker unter den Dunstabzugshauben ist wohl die Wandhaube. Unschwer erkennbar wird sie an der Wand montiert und repräsentiert die typische Dunstabzugshaube: horizontaler Schirm mit senkrechtem Schacht. Bei Wandhauben erhalten Sie viel Dunstabzug für wenig Geld.
Kopffreihauben
Während die einen Kopffreihauben mit Wandhauben gleichsetzen, sprechen die anderen von einer Weiterentwicklung. Die Modelle sind grundsätzlich wie Wandhauben gebaut, jedoch vorne abgeschrägt, weshalb sie auch Schräghauben genannt werden. Das bietet mehr Kopffreiheit und die Gefahr, sich den Kopf zu stoßen sinkt. Die schräge Fläche einer Kopffreihaube ist zusätzlich meist sehr schön mit Glas verarbeitet. Deshalb sind Kopffreihauben auch als Design-Objekt beliebt.
Inselhauben
Der Trend der Kochinseln machte diese Bauform notwendig. Die Inselhaube ist freihängend über dem Kochfeld einer Kochinsel angebracht. Designtechnisch überwiegen hier zwei Möglichkeiten: zum einen die zeitlosen, eckigen Inselhauben zum Beispiel von Klarstein oder Miele. Die Alternative sind die abgerundeten Inselhauben von Bergstroem, die sicherlich ein Blickfang für Ihre Gäste sind.
Tischhauben
Am intelligentesten ist, das Problem an der Ursache zu bekämpfen. Deshalb werden Tischhauben direkt neben oder hinter dem Kochfeld montiert. Somit steht zum Einen der Sicht auf das Kochfeld nichts im Weg. Zum anderen wird dadurch eine effizientere Geruchsentfernung von beinahe 100% erreicht. Der einzige Nachteil ist der hohe Preis.
Unterbauhauben und Zwischenbauhauben
Sowohl bei Unterbauhauben als auch bei Zwischenbauhauben erfolgt Montage an einem Küchenschrank. Unterbauhauben werden unter einem Oberschrank verschraubt während Zwischenhauben sich zwischen zwei Schränken einbauen lasse. Großer Vorteil ist der geringe Platzverbrauch und der niedrige Preis.
Kaufkriterien für Dunstabzugshauben
Um nun aus dem „Bauartenjungel“ das perfekte Modell auszuwählen, muss auch einigen Kennzahlen Beachtung geschenkt werden.
Dunstabzugshauben sollten sowohl in kleinen als auch in großen Küchen dieselben Funktionen erfüllen. Deshalb sind bis auf die Ausnahmen Bauform und Abluftleistung alle anderen Kaufkriterien für Küchen jeder Größenordnung gleich.
Was tun, wenn das Platzangebot gering ist?
Bei kleinen Küchen spielt die Größe der Dunstabzugshaube die wichtigste Rolle. Kleine Küchen schränken die Auswahl auf schmale und kompakte Geräte ein. Beachte sollten Sie, dass die Reinigungsleistung des Gerätes auf die Größe Ihrer Küche abgestimmt ist. Die Reinigungsleistung wird ausgedrückt Kubikmetern pro Stunde [m³/h] aus, die eine Haube an Luftvolumen reinigen kann. Als Faustregel gilt, dass die Leistung mindestens sechs bis acht Mal so groß sein sollte, wie der Rauminhalt Ihrer Küche. Dann wird nämlich die Raumluft zwischen 6 und 12-mal pro Stunde komplett getauscht. Bei Ablufthauben hat sich eine Reinigungsleistung von 300 bis 800 Kubikmetern pro Stunde bewährt. Bei sehr kleinen Küchen sollte die Saugleistung mindestens 200 Kubikmeter pro Stunde betragen. Liegt der Wert darunter, kann die Haube ihre Aufgabe nicht befriedigend erfüllen.
Die Geräuschentwicklung
Auch über die Lautstärke bei Betrieb sollte man sich vorab informieren. Motoren sind bei hoher Drehzahl (=höhere Leistung) erheblich lauter als bei geringer. Weiters gilt, dass zum Beispiel Dunstabzugshauben, die zwei Gebläsemotoren haben, auch leiser sind. Die Angabe der Geräuschentwicklung erfolgt in Dezibel [dB oder dB(A)]. Moderne Geräte sind auf unterer bis mittlerer Stufe nicht lauter als ein normales Gespräch.
Fazit
Die Dunstabzugshaube gehört zweifelsohne zu den größten Helfern im Haushalt. Da die meisten Modelle nicht ganz billig sind und man daher einen Fehlgriff umso bitterer bereuen würde, ist es wichtig, vorab Informationen einzuholen.